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Inkontinenz im Alltag – nützliche Tipps

Hinweise zu öffentlichen Toiletten sucht man häufig vergebens. Und hat man sie gefunden, ist es für Menschen mit Inkontinenz oft schwer sie noch rechtzeitig zu erreichen. Geht es ihnen auch so? Sie trauen sich nicht mehr aus dem Haus? Sie ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück und verzichten auf Freizeitaktivitäten? Ihre Lebensqualität ist beträchtlich eingeschränkt und ihr Selbstvertrauen leidet? Im dritten Teil unserer Reihe zum Thema Inkontinenz wollen wir uns den Behandlungsmethoden widmen und Ihnen ganz konkrete Tipps geben, wie Sie die Inkontinenz im Alltag meistern.

Konservative Methoden bringen nicht den gewünschten Erfolg Lässt sich Ihre Form der Inkontinenz nicht mit konservativen Methoden heilen, stehen je nach Inkontinenzform und Ursache noch zahlreiche andere Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung. Ob Medikamente, Hormone oder verschiedene operative Eingriffe, Ihr Arzt wird die richtige Behandlung für Sie finden. Welchen Einfluss können Medikamente nehmen? Bei Stressinkontinenz können bestimmte Medikamente den Schließmuskel der Harnröhre stärker zusammenziehen, so dass dieser mehr Druck von der Blase aushalten kann. Eine Stärkung der Beckenbodenmuskulatur sollte immer parallel erfolgen.

Inkontinenz im Alltag: Medikamente können helfen

Bei Dranginkontinenz können krampflösende Medikamente den Blasenmuskel an der Kontraktion hindern. Ein Toilettentraining sollte mit zur Therapie gehören. Bei einer Überlaufinkontinenz kann meist nur eine Operation helfen. So kann wieder für den freien Abfluss des Harns gesorgt werden. Vorübergehend kann man zur Verminderung der Restharnmenge Medikamente einsetzen die den Blasenverschluss lockern und den Auslasswiderstand senken. Zur Entspannung der Blase werden bei Reflexinkontinenz Medikamente eingesetzt, die die spontane Aktivität der Harnblasenmuskulatur hemmen.

Mit Hilfe von Medikamenten können Sie das Harnröhrengewebe nach der Menopause gesund halten oder heilen. Bestimmte Medikamente können vor Harnwegsinfekten schützen und Blasenentzündungen lindern. Und was mache ich bevor entsprechende Therapien greifen? Bevor entsprechende Therapien greifen, können Sie sich mit verschiedenen aufsaugenden Hilfsmitteln in Notsituationen schützen. Häufig verwenden Betroffene nicht die richtigen Hilfsmittel, z. B. falsche Formen und Größen oder Damenbinden, die nur für die weibliche Menstruation geeignet sind. Sie können den Urin nicht ausreichend aufsaugen bzw. binden und bieten Ihnen damit nicht die nötige Sicherheit. Sie erfüllen nicht die notwendige Hygiene, was Hautirritationen und Entzündungen fördert.

Lassen Sie sich von uns beraten

Der Einsatz eines geeigneten Hilfsmittels ist Grundvoraussetzung für die Hygiene und um Ihre soziale Kompetenz zu sichern, damit Sie trotz Inkontinenz am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können und nicht in die soziale Abschottung geraten. Das Hilfsmittel soll Ihren Lebensbedingungen entsprechen und nicht Ihr Leben an der Leistungsfähigkeit eines Hilfsmittels anpassen. Das Angebot ist groß. Wir helfen Ihnen gerne Ihr persönliches, nach dem Schweregrad der Inkontinenz und den individuellen Gegebenheiten und Ihren Bedürfnissen angepasstes Hilfsmittel, zu finden. Rufen Sie gerne unsere kostenlose Hotline unter 0800 444 11 55 an oder schreiben Sie uns.

Es soll die richtige Passform haben, bequem sein, unauffällig zu tragen sein, sicher den Urin aufnehmen und die Geruchsbildung minimieren. Auch wenn Sie das geeignete Inkontinenzhilfsmittel gefunden haben, verzichten Sie nicht auf eine Behandlung. Eine Inkontinenz wird unbehandelt meist mit der Zeit einen höheren Schweregrad einnehmen und eine Behandlung steigert deutlich Ihre Lebensqualität. Die Trinkmenge zu reduzieren ist nicht die Lösung des Problems. Der konzentrierte Harn verstärkt das Gefühl des Harndrangs. Die Gefahr von Harnwegsinfekten steigt.

Vermeiden Sie allerdings harntreibende Getränke wie Kaffee, Tee und Alkohol. Achten Sie auf Ihre Körperhaltung. Gerade stehen und sitzen unterstützt die Beckenbodenmuskulatur. Beim schweren heben von Gegenständen gehen Sie in die Hocke, halten Sie den Rücken grade und heben Sie mit der Kraft der Beine. Eine vollständige Entleerung der Blase ist nur möglich, wenn Sie auf der Toilette gerade sitzen. Vermeiden Sie Stress, denn er kann eine Blasenschwäche fördern.

Tipps zum Umgang mit Inkontinenz im Alltag

  • Gehen Sie regelmäßig zur Toilette – Nicht zu oft damit sich die Blase nicht an die kleinen Urinmengen gewöhnt, mit der Folge keine größeren Menge mehr speichern zu können. Und gehen Sie nicht zu selten, da sonst die Blasenmuskulatur überdehnt und die Blasenfunktion gestört wird.
  • Keine blasenreizenden Lebensmittel, wie beispielsweise Kaffee und scharf gewürzte Speisen.
  • Reduzieren Sie Übergewicht, um den Druck in der Bauchhöhle zu senken.
  • Trinken Sie ausreichend. Bei zu geringer Flüssigkeitsaufnahme kann durch den konzentrierten Urin der Harndrang noch weiter ansteigen. Auch das Risiko für eine Blasenentzündung nimmt zu.
  • Planen Sie Toilettengänge ein wenn Sie unterwegs sind. Versuchen Sie so gut wie möglich zu planen wann und wo Sie zur Toilette gehen können. Tragen Sie aufsaugende Hilfsmittel und nehmen Sie für den Notfall Ersatzwäsche mit.
  • Sitzen Sie auf der Toilette aufrecht, so kann die Blase sich vollständig entleeren.
  • Wählen Sie geeignete Kleidung, die sie im Notfall schnell ausziehen können.
  • Mit einer häufigen Reinigung und guten Pflege der Haut vermeiden Sie zusätzliche Infektionen.
  • Bewegen Sie sich. Ausdauersport stärkt den ganzen Körper. Empfehlenswert ist Walken oder Schwimmen. Meiden Sie Sportarten die die Harnblase belasten z. B. Tennis.
  • Entspannen Sie im Alltag mit autogenem Training oder Yoga. Auch ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause entlastet Körper und Geist.
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