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Wickel und Salbenverbände für alle Fälle

Ein bisschen aus der Mode geraten ist eines der ältesten Hausmittel der Welt: Wickel und Salbenverbände. Sie helfen gegen eine Vielzahl von Beschwerden. Und das Beste ist: Jeder kann sie selbst ganz leicht zu Hause anwenden. Die Behandlung mit Wickeln ist eine Reiztherapie. Sie regt die körpereigene Regulation an und unterstützt so den Heilungsprozess. Wickel und Salbenverbände besitzen die Fähigkeit, wohltuende Wirkungen noch zu vervielfachen. Wo Salben allein nur kurzfristig für eine Linderung sorgen können, wirken die Inhaltsstoffe der Wickel und Salbenverbände länger ein. So werden oft schon nach der ersten Anwendung die Schmerzen gelindert.

Wickel – wie mache ich das richtig?

In der Regel wird ein Wickel mit drei verschiedenen Tüchern angelegt. Ein Leinen- oder Baumwolltuch für innen, ein Baumwolltuch in der Zwischenlage und ein Wolltuch für außen. Aus Ihrem Haushalt können Sie dazu ein Geschirrtuch (innen), ein Betttuch (Mitte) und ein Frotteetuch (außen) verwenden. Auf das Innentuch wird die Heilsubstanz aufgetragen oder es wird in Wasser getunkt. Wringen Sie ein mit Wasser getränktes Tuch gut aus, die Wärme wird dann besser gehalten. Das Außentuch soll über das Innentuch ragen, damit keine Kälte eindringen kann. Fixieren Sie das Außentuch gegebenenfalls mit Pflaster-Klebeband, Verbandklammern oder Sicherheitsnadeln.

Ob Sie den Wickel heiß oder kalt anwenden, hängt von Ihren Beschwerden ab.

Soll eine durchblutungsfördernde und entkrampfende Wirkung erzielt werden, ist der Wickel warm anzulegen. Warme Wickel sollen so heiß wie möglich sein. Auch Zwischen- und Außentuch sollten vorgewärmt werden, z. B. mit einer Wärmflasche. Mit dieser kann der Wickel auch während der Anwendung länger warm gehalten werden. Zwei Anwendungen im Abstand von mehreren Stunden pro Tag sind ausreichend.

Kalte Wickel entziehen Wärme und dienen somit zum fiebersenken. Sie lindern Entzündungen und wirken abschwellend. Wechseln Sie kalte Wickel sobald sie körperwarm geworden sind. Nach einer Kälteanwendung sollte der Körper wieder erwärmt werden. Mehrere Kälteanwendungen täglich sind möglich.

Aber nicht nur über die Temperatur können Schmerzen und Entzündungen gelindert werden. Auch der Einsatz von heilungsfördernden Stoffen ist möglich.

Während und bis mindestens eine halbe Stunde nach der Anwendung sollten Sie in angenehmer Atmosphäre ruhen.

Was soll da schon schiefgehen?

Bei falscher Anwendung kann ein Wickel sogar mehr schaden als helfen. Beachten Sie Folgendes, damit der Wickel seine volle Wirkung entfalten kann:

  • Verwenden Sie keine Tücher aus synthetischen Stoffen, sie stauen Hitze und Feuchtigkeit.
  • Die Person sollte vor der Anwendung auf jeden Fall warme Füße haben und vor und während der Anwendung nicht frieren. Nehmen Sie in diesem Fall den Wickel sofort ab.
  • Achten Sie darauf, dass der Wickel weder zu locker noch zu stramm angelegt ist. Durch Falten oder Luftlöcher kann ein unangenehmes Kälteempfinden entstehen.
  • Wenden Sie kühle Wickel nie auf kalter Haut an.
  • Seien Sie vorsichtig mit heißen Wickeln, damit es nicht zu Verbrennungen kommt.
  • Ein Wickel sollte nicht 30 Minuten vor oder nach dem Essen angewendet werden. Hunger verhindert die Entspannung und direkt nach dem Essen benötigt der Körper vermehrt Energie für die Verdauung.
  • Verzichten Sie vor und während der Anwendung auf Rauchen, Kaffee, Tee oder Alkohol. Die Blutgefäße werden dadurch verengt und so die Wirkung des Wickels vermindert.
  • Wird der Wickel als unangenehm empfunden oder entstehen Hautreizungen, ist die Anwendung sofort zu beenden.
  • Bei unklarem Krankheitsverlauf oder wenn sich die Beschwerden nicht innerhalb weniger Tage bessern, sollte Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Bei Fieber hilft der Wadenwickel

Die Wirkung: Der Wadenwickel ist ein kalter Wickel, um die Körpertemperatur zu senken.
Die Anwendung: Ein Wadenwickel ist stets an beiden Waden anzulegen.
Achtung: Wadenwickel sollten erst ab einer Körpertemperatur über 40°C angewendet werden, da Fieber ein Abwehrmechanismus des Körpers ist, der dafür sorgt, dass Erreger absterben. Friert der Patient, ist dies ein Zeichen dass das Fieber noch steigt. In dieser Zeit sollte der Wickel nicht angewendet werden. Auch bei akuter Blasenentzündung ist von einer Anwendung abzuraten. Die Beine nicht unter die Bettdecke legen, sonst ist die Verdunstung behindert und der Wickel ist wirkungslos. Bei Kindern unter 3 Jahren, Personen mit Herzerkrankungen und solche die unter starker Unruhe und Bewusstseinsstörungen leiden, sollten Sie einen Wadenwickel nicht ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt anwenden.

Bei Erkältungskrankheiten hilft der schweißtreibende Wickel

Die Wirkung: Es wird eine Art künstliches Fieber erzeugt. Die Krankheitserreger können sich durch das Fieber nicht mehr vermehren oder sterben sogar ab. Die volle Wirkung tritt nach eineinhalb bis zwei Stunden ein.
Die Anwendung: Es handelt sich um große kalte Wickel in denen der Betroffene liegt, bis ihm der Schweiß ausbricht. Die Wirkung kann noch verstärkt werden, indem Sie während der Behandlung schweißtreibende Tees wie Lindenblüten, Holunderblüten oder Hagebuttenschalen trinken.
Achtung: Ein schweißtreibender Wickel ist nicht bei Personen anzuwenden, die durch andere Erkrankungen körperlich geschwächt sind.

Bei Halsschmerzen hilft der Zwiebelwickel

Die Wirkung: Der Zwiebelwickel ist ein warmer Wickel, der schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt.
Die Anwendung: Die Zwiebel grob hacken, in der Pfanne erhitzen, in ein Tuch einwickeln und um den Hals legen. Der Bereich der Wirbelsäule ist dabei auszusparen. Alternativ kann die Zwiebel auch roh in das Tuch eingewickelt werden, ein bisschen quetschen um den Saft heraus zu pressen und den Wickel dann über einem Wasserbad erwärmen.

Vielfältig einsetzbar ist der Quarkwickel

Die Wirkung: Der Quarkwickel kann kalt und körperwarm eingesetzt werden. Als kalte Auflage hilft er z. B. bei Gelenkentzündungen, Prellungen, Sonnenbrand, Ekzemen, Juckreiz und Insektenstichen. Körperwarme Quarkauflagen werden als Brustwickel angelegt, der mit seiner schleimlösenden und entkrampfenden Wirkung bei Husten und Bronchitis zum Einsatz kommt.
Die Anwendung: Beim kalten Wickel wird der kühle Quark in ein Tuch eingeschlagen, auf die betroffene Stelle gelegt und nach maximal 20 Minuten wieder abgenommen. Dies kann mehrmals am Tag wiederholt werden. Ein warmer Brustwickel sollte mindestens 30 Minuten angelegt bleiben, am besten solange bis der Quark zu trocknen beginnt. Diesen Wickel sollten Sie nur 1x täglich anwenden.
Achtung: Bringen Sie den Quark niemals auf Wunden oder direkt auf der Haut auf. Trocknet er an, lässt er sich nur schwer von den Körperhaaren lösen. Lassen Sie einen kalten Quarkwickel keinesfalls bis zum Eintrocknen auf der Haut, da er dann den gegenteiligen Effekt erzielt. Es entsteht ein Wärmestau der bei akuten Entzündungen einen negativen Effekt hat.

Bei Muskelverspannungen hilft der Kartoffelwickel

Die Wirkung: Heiße Kartoffelwickel wirken entkrampfend.
Die Anwendung: Die Kartoffeln weich kochen, zerdrücken und in das Innentuch einwickeln.
Achtung: Achten Sie darauf, dass keine Kartoffelstückchen herausfallen können, da die Kartoffeln sehr heiß sind und es leicht zu Verbrühungen kommen kann.

Bei chronischen Beschwerden wie Arthrose hilft der wärmestauende Wickel

Die Wirkung: Mit einem anfangs kalten Wickel können Sie einen Wärmestau hervorrufen. Sie spüren eine deutliche Erwärmung, innerhalb von 45 bis 60 Minuten. An der betroffenen Stelle wird eine gesteigerte Durchblutung erzeugt. Das aktiviert die Abwehrzellen. Die Schmerzen werden gelindert und die Beweglichkeit gefördert.
Die Anwendung: Wringen Sie das Tuch gut aus, es darf nicht zu nass sein.
Achtung: Sie sollten nicht in Schweiß ausbrechen. Legen Sie nicht öfter als einmal morgens und einmal abends einen Wickel an, da diese für den Körper kräftezehrend sind. Bei akuten Entzündungen (Geschwollene und heiße Gelenke) darf ein wärmestauender Wickel nicht angewendet werden.

Fertige Wickel

Möchten Sie keine Tücher aus ihrem Haushalt verwenden, bieten sich fertige Wickelsets an. Sie sind für die verschiedenen Anwendungen optimal und lassen sich leicht fixieren.

Sie können die Wirkung zusätzlich mit bewährten Produkten aus der Apotheke ergänzen und verstärken.

  • Sehr gut eignet sich dazu Heilerde. Sie ist vielfältig einsetzbar – ob als kühlender Umschlag bei Hautentzündungen oder zur Wärmebehandlung bei Muskelverspannungen. Einfach die Heilerde mit Wasser zu einer Paste anrühren, auftragen, mit einem feuchten Tuch umwickeln und mit einem trockenen Tuch abdecken.
  • Bei Muskel und Gelenkschmerzen können Sie auch einen Salbenverband anlegen. Die Salbe dick auf die schmerzende Stelle aufgetragen, mit einer leicht angefeuchteten Kompresse abdecken und mit einem Wickel fixieren. Ein Salbenverband zur Muskelentspannung und Durchblutungsförderung eignet sich hervorragend zur Einwirkung über Nacht und kann so auch die Probleme bei Morgensteifigkeit der Gelenke lindern.
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