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Fußpilz – achten Sie auf Ihre Füße!

Sie müssen so viel aushalten und bekommen so wenig Aufmerksamkeit. Die Rede ist von unseren Füßen. Jeden Tag, ein Leben lang, vollbringen unsere Füße Höchstleistungen. Wir gehen, rennen, springen, tanzen und balancieren auf ihnen. Sie stützen uns und geben uns Beweglichkeit. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, welche Tortur Sie ihnen täglich zumuten? Denn Füße brauchen Pflege, sonst drohen Fußpilz und mehr.

Wie selbstverständlich verlangen wir aber, dass uns die Füße zuverlässig durch den Alltag tragen, ohne es ihnen wirklich zu danken. Unsere Füße leisten Schwerstarbeit. Nur gesunde Füße können uns lange durchs Leben tragen und nur schöne Füße möchten wir im Sommer gerne offen zeigen – gehen Sie also nicht achtlos mit ihnen um. Denn manchmal brauchen auch unsere Füße ganz besondere Pflege.

Fußpilz: Betroffen oder gefährdet, wir gehören alle dazu

Fußpilz kennen viele von uns aus eigener Erfahrung. Handeln Sie schnell und konsequent, dann werden sie den Fußpilz wieder los und gefährden nicht Ihre Mitmenschen.

Sie sind bisher verschont geblieben? Ihre Füße begegnen der Gefahr aber immer wieder, also seien Sie gewappnet. Der Fußpilz gehört in Deutschland zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Schätzungsweise ein Drittel der Bevölkerung leidet an einer Fußpilzinfektion. Die Ansteckungsgefahr ist sehr hoch, bis zu 70% aller Deutschen sind mindestens einmal im Leben von einem Fußpilz betroffen. Fußpilz ist unangenehm und niemand möchte gerne darüber sprechen, aber verdrängen Sie das Problem nicht, es geht uns alle an. Denn Fußpilz verschwindet nicht von alleine wieder, aber er ist heilbar und jeder, ob betroffen oder nicht, kann helfen, die Gefahr einer Ansteckung gering zu halten.

Die Gefahr lauert überall

Es ist kaum möglich, sich vor den Fußpilzerregern (Dermatophyten) zu schützen. In öffentlichen Einrichtungen (Schwimmbad, Sauna, Sporteinrichtungen) kommen die Erreger überall vor. Wo Menschen mit Fußpilz barfuß gehen, gelangen Hautschüppchen auf den Boden und so an die Füße anderer Menschen. Auch auf Teppichböden, vor allem in Hotels, ist eine Übertragung möglich. Hat der Erreger ein Familienmitglied befallen, ist die ganze Familie tagtäglich mit der Gefahr konfrontiert. Sind sie an Fußpilz erkrankt, besteht zudem die Gefahr, dass sich der Erreger auch auf andere Hautpartien ausbreitet. Grundsätzlich sind Körperregionen gefährdet, in denen ein feuchtwarmes Milieu herrscht, etwa die Leisten oder die Achseln. Benutzen Sie daher für das Abtrocknen der Füße ein anderes Handtuch, als für den Rest des Körpers, und kratzen Sie sich nicht mit den bloßen Händen an den juckenden Füßen.

Wie entsteht ein Fußpilz und welche Beschwerden treten auf?

Sind Sie mit dem Fußpilzerreger in Kontakt gekommen, kommt es nur unter bestimmten Voraussetzungen zu einer Infektion. Faktoren, die den Ausbruch von Fußpilz fördern, sind:

  • Ein feuchtes Milieu. Wo Haut auf Haut liegt staut sich gerne Feuchtigkeit, was zum Aufweichen der Haut führt und so das Wachstum der Pilze fördert.
  • Eine schlechte Durchblutung der Zehen. Risikofaktoren für schlechte Durchblutung sind rauchen, Diabetes mellitus, Bewegungsmangel und Durchblutungsstörungen.
  • Fußfehlstellungen mit starker Annäherung der Zehen
  • Geschwächte Körperabwehr, sie vermindert auch die Abwehrbereitschaft der Haut.
  • kleine Hautverletzungen
  • zunehmendes Alter
  • Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken

Sind diese günstigen Bedingungen erfüllt, beginnen die Pilze zu wachsen. Die Fußhaut wird weißlich und aufgequollen, später kommt es zu Rötungen, Nässe, Schuppung, Blasenbildung und Einrissen der Haut. Oft treten Juckreiz, Brennen und ein unangenehmer Geruch auf. Dieser meist in den Zehenzwischenräumen beginnende Fußpilz kann sich auch auf die Fußsohlen, Fußkanten und den Fußrücken ausdehnen. Es bildet sich eine feine trockene Schuppung auf einer entzündeten Haut, später entsteht eine dicke Hornhautschicht mit schmerzhaften Rissen. Leicht kann diese Form mit Anzeichen für eine trockene Haut verwechselt werden. Bei einer weiteren Form können auch flüssigkeitsgefüllte Bläschen am Fußgewölbe und den Fußkanten auftreten. Diese platzen nicht auf sondern trocknen ein und verursachen Spannung und Juckreiz. Neben der Haut kann der Erreger auch die Zehennägel befallen (Nagelpilz).

Aber Vorsicht, es gibt andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie bei einem Fußpilz hervorrufen. Dazu gehören Schuppenflechte und Ekzeme. Zusätzlich kann auch eine Infektionen mit Bakterien auftreten, da die vom Pilz befallene Haut geschädigt ist. Die Bakterien können so leicht in die Haut eindringen und zu ernsthaften Entzündungen führen. Lassen Sie daher von einem Hautarzt die genaue Diagnose stellen.

Kann ich eine Infektion verhindern?

Ist der Fußpilzerreger an Ihre Füße gelangt, kommt es nur unter bestimmten Voraussetzungen zu einer Infektion. Wenn Sie folgende Tipps beachten, können Sie den Kontakt mit infizierten Hautschuppen reduzieren:

  • In öffentlichen Einrichtungen (Schwimmbad, Sauna, Wasch- und Umkleidekabinen in Sporteinrichtungen, Hotelzimmer, Campingplätze) Badelatschen tragen.
  • Sorgfältige Trocknung der Füße nach dem Baden oder Duschen, besonders der Zehenzwischenräume, da diese am häufigste befallen werden.
  • Wahl geeigneter Strümpfe, die Hautfeuchtigkeit aufnehmen (z. B. aus Baumwolle). Wechseln Sie diese zudem täglich.
  • Waschen der Strümpfe bei min. 60°C.
  • Nicht zu enge Schuhe tragen und achten Sie darauf, dass Sie aus luftdurchlässigen und atmungsaktiven Materialien bestehen. Wechseln Sie die Schuhe häufig und lassen Sie sie mindestens 24 Stunden trocknen, bevor Sie diese wieder tragen. Tragen Sie so oft wie möglich offene Schuhe.
  • Verband- oder Stoffstreifen, die Feuchtigkeit aufnehmen, zwischen die Zehen legen.
  • Desinfizieren Sie Schuhe und Strümpfe regelmäßig mit Antipilzmittel, damit sich die Erreger nicht weiter verbreiten können.
  • Ist es zu einem Befall gekommen, benutzen Sie zum Abtrocknen der Füße unbedingt ein separates Handtuch, um einen Befall auf andere Körperpartien oder Familienmitglieder zu verhindern.

Ist es dennoch zu einem Kontakt gekommen, können Sie durch Einhaltung der Tipps die Gefahr der Entwicklung eines Fußpilzes verringern und bei Erkrankung die Erfolgschancen einer Therapie erhöhen.

Wie werde ich den Fußpilz wieder los?

Fußpilz heilt ohne Behandlung nicht von alleine aus. Auch wenn er nur leicht ausgeprägt ist und nur geringe Beschwerden verursacht, sollten Sie ihn medizinisch behandeln, um eine weitere Verbreitung auf den gesamten Fuß und andere Körperregionen zu verhindern. Außerdem besteht ein hohes Risiko, dass sich andere Menschen mit Ihrem Fußpilzerreger anstecken. Lassen Sie vor Behandlungsbeginn eine ärztliche Diagnose stellen, um andere Hauterkrankungen auszuschließen.

Für kleine Stellen stehen lokal anzuwendende Mittel in Form von Cremes, Salben, Puder oder Lösungen zur Verfügung. Manche Arzneistoffe wirken pilzwachstumshemmend (fungistatisch). Sie müssen regelmäßig, konsequent und lange genug angewendet werden (bis ca. 3-4 Wochen nach verschwinden der Symptome), bis alle befallenen Hautschuppen durch die Hauterneuerung abgestoßen sind. Setzen Sie solche Antimykotika auf keinen Fall frühzeitig ab. Denn nur, weil die typischen Fußpilz-Symptome verschwunden sind, heißt das nicht, dass die Erreger vollständig abgetötet sind. Um ein erneutes Aufflammen der Infektion zu verhindern, halten Sie sich unbedingt an die Vorgaben Ihres Arztes bzw. die vorgegebene Anwendungsdauer im Beipackzettel. Andere Arzneimittel gegen Fußpilz wirken pilzabtötend (fungizid). Die Behandlungszeit ist dadurch deutlich kürzer (1x täglich für 7 Tage).

Bei einem großflächigen Befall oder wenn die äußerliche Therapie nicht anschlägt, kommen auch Antipilzmittel in Tablettenform in Frage.

Behandeln Sie beide Füße, auch wenn Sie nur an einem Fuß Symptome feststellen. In ca. 80% der Fälle ist auch der andere Fuß infiziert. Spezieller Fußpuder sorgt für eine Desinfektion der Haut. Waschen Sie Ihre Füße täglich und cremen Sie sie regelmäßig mit geeigneten Pflegeprodukten ein.

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