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Krebs – die große Gefahr

Krebserkrankungen – in den Behandlungsmöglichkeiten hat sich schon viel getan und einige sind mittlerweile häufig sogar heilbar, dennoch haben Krebserkrankungen ihren Schrecken nicht verloren. Viele sind leider immer noch schwer behandelbar und beeinträchtigen erheblich die Lebensqualität, bis hin zum Tod. Unwissenheit und Angst ist oft der Grund, warum die Erkrankung das Leben von so vielen Menschen bedroht.

Die häufigsten Krebsarten

Im Prinzip können alle Organe und Gewebe des menschlichen Körpers von Krebs befallen werden. Die häufigsten Krebsarten sind: Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Hautkrebs, Gebärmutterkrebs, Nierenkrebs, Harnblasenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Magenkrebs, Leberkrebs, Leukämie, Speiseröhrenkrebs, Hodenkrebs, Schilddrüsenkrebs, Eierstockkrebs und Krebs des lymphatischen Gewebes.

Wie entsteht Krebs?

Die Zellen unseres Körpers werden ständig erneuert. Sie unterliegen einem genetisch geregelten Gleichgewicht zwischen Zellwachstum und Zelltod. Geregelt wird dies von 3 Arten von Genen. Solche die das Zellwachstum fördern, solche die es unterdrücken und solche die als Reparatursystem eingreifen, wenn in den anderen Schäden auftreten. Dazu ist eine gegenseitige Abstimmung der Zellen untereinander notwendig. Ist diese gegenseitige Abstimmung außer Kraft gesetzt, versagt das Reparatursystem. Es entsteht ein Ungleichgewicht, weil wachstumshemmende Signale ignoriert werden. Die Folge, Zellen teilen sich unkontrolliert immer weiter. Diese Zellen werden dann Krebszellen oder Tumorzellen genannt, die gesundes Gewebe verdrängen und zerstören. 

Bei manchen Krebserkrankungen geht diese Entwicklung sehr schnell und aggressiv, bei anderen können Jahre oder sogar Jahrzehnte vergehen, von der Entstehung einer einzelnen Krebszelle bis zum Auftreten einer nachweisbaren Erkrankung.

Was bedeutet gutartig bzw. bösartig?

Wachsen Tumorzellen nicht über die Grenzen ihrer Entstehungsschicht hinaus, werden sie als gutartige Tumore bezeichnet. Diese Geschwülste wachsen meist langsam. Bösartige Tumore wachsen meist schnell, können auch in das umliegende Gewebe wachsen oder über das Lymph- und Blutgefäßsystem in andere Organe eindringen und dort sogenannte Tochtergeschwülste (= Metastasen) ansiedeln. Dies ist nicht von der Tumorgröße abhängig. Auch gutartige Tumore können sehr groß werden, genau so können bösartige sich schon frühzeitig im ganzen Körper ausbreiten. Nach erfolgreicher Therapie neigen bösartige Tumore zum Rückfall.

Warum entsteht Krebs?

Verschiedene Faktoren begünstigen die Entstehung von Krebs. Krebs kann z. B. erblich bedingt gehäuft auftreten oder durch chronische Infektionen ausgelöst werden. Grundsätzlich kann aber jeder an Krebs erkranken. Die beste Möglichkeit eine Krebserkrankung aktiv vorzubeugen, ist eine gesunde Lebensweise. Unsere eigene Gesundheit profitiert davon, wir schützen damit aber auch besonders die Gesundheit unserer Kinder. Als gutes Vorbild geben wir ihnen die besten Voraussetzungen für ein gesundes und langes Leben.

Früherkennung

Einige Krebserkrankungen sind gut behandelbar mit Aussicht auf Heilung, andere nur schwer. Allen ist gemeinsam, je früher die Erkrankung erkannt wird, desto größer sind nicht nur die Heilungs- und Überlebenschancen, auch die Behandlung kann insgesamt schonender sein. Hat sich z. B. bei Brustkrebs der Tumor nur wenig ausgedehnt, kann gegebenenfalls brusterhaltend operiert werden. Darmkrebserkrankungen entstehen fast immer aus gutartigen Vorformen. Bevor sich aus einem Polypen ein Darmkrebs entwickelt vergehen oft viele Jahre. Werden diese Polypen entfernt, lässt sich die Krebsentstehung verhindern.

Sie sollten daher die Möglichkeiten zur Früherkennung unbedingt nutzen.

Vorsorgeuntersuchungen

Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen, die von den gesetzlichen Krankenversicherungen finanziert werden, sind gut erforscht und ihr Nutzen belegt.

Für Frauen sind dies:

Erkrankung Alter Häufigkeit Untersuchung
Gebärmutterhalskrebs ab 20 Jahre 1 x jährlich Tastuntersuchung des äußeren und inneren Genitalbereiches und Abstrich von Gebärmuttermund und –hals.
Brustkrebs ab 30 Jahre 1 x jährlich Abtastung der Brüste und der Lymphknoten. Anleitung zur Brustselbstuntersuchung.
  ab 50 bis 69 Jahre alle 2 Jahre Mammographie

 

Für Männer sind dies:

Erkrankung Alter Häufigkeit Untersuchung
Prostatakrebs ab 45 Jahre 1 x jährlich Abtastung der Prostata und der Lymphknoten in der Leiste. Untersuchung des äußeren Genitales.

 

Für Männer und Frauen sind dies:

Erkrankung Alter Häufigkeit Untersuchung
Hautkrebs ab 35 Jahre alle 2 Jahre Gezielte Befragung nach Hautveränderungen. Inspektion des gesamten Körpers (Hautkrebs-Screening).
Dickdarmkrebs ab 50 bis 54 Jahre 1 x jährlich Test auf verborgenes Blut im Stuhl. Bei Männern zusätzlich Austastung des Enddarms.
  ab 55 Jahre 2x im Abstand von 10 Jahren oder mehr Dickdarmspiegelung (Koloskopie)
    oder alle 2 Jahre Test auf verborgenes Blut im Stuhl.

 

Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten ebenfalls, erkundigen Sie sich aber, welche Leistungen der jeweilige Vertrag im Detail vorsieht.

Keine Untersuchungsmethode gibt einem 100%ige Sicherheit nicht doch an einem Krebs erkrankt zu sein. Die Wahrscheinlichkeit eine Erkrankung zu verhindern oder rechtzeitig zu erkennen, ist aber deutlich erhöht.

Anzeichen auf eine Krebserkrankung

Leider ist es bei Krebserkrankungen häufig so, dass sie lange Zeit keine Beschwerden verursachen. Sie werden daher meist erst spät erkannt, der Krebs ist dann unter Umständen schon weit fortgeschritten. Um eine evtl. Krebserkrankung rechtzeitig zu erkennen hilft es, neben den Vorsorgeuntersuchungen, selbst auf Veränderungen am eigenen Körper zu achten. Diese sind z. B.

  • tastbare Schwellungen, Verhärtungen oder Knoten
  • Schmerzen ohne erkennbare Ursache
  • Veränderungen an Brust, Hoden oder am Kropf
  • anhaltender Husten, blutiger Auswurf beim Husten, chronische Heiserkeit, anhaltende Schluckbeschwerden oder Atemnot ungeklärter Herkunft
  • Hautveränderungen
  • Veränderungen beim Stuhlgang oder Urinieren
  • Ungewöhnliche Blutungen oder Ausscheidungen
  • unerklärlicher Gewichtsverlust
  • neurologische Störungen wie Lähmungserscheinungen oder Sprachstörungen
  • immer wiederkehrende oder anhaltende unspezifische Symptome, z. B. Kopfschmerzen, Fieber, Verdauungsprobleme, Abgeschlagenheit, Sehstörungen, Schwindel, schlecht heilende Wunden u. a.

Stellen Sie Veränderungen fest, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Wann habe ich ein erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken?

  • als Raucher
  • bei übermäßigem Alkoholkonsum
  • bei ungesunder Ernährung
  • bei übermäßigem Sonnenbaden, fehlender Sonnenschutz und Solariumbesuchen
  • wenn in der Familie bereits eine Krebserkrankung aufgetreten ist
  • ab 50 Jahre
  • bei schwacher Immunabwehr
  • bei Übergewicht
  • bei Kontakt mit Schadstoffen
  • bei Konsum von Dopingmitteln

Tipps für ein gesundes Leben

  • Nicht rauchen, sich nicht in verrauchten Räumen aufhalten und nicht in Gegenwart von Kindern rauchen. Auch Kau- oder Schnupftabak sollten sie vermeiden.
  • Gesunde Ernährung mit täglich und abwechslungsreich frischem Obst und Gemüse, Getreideprodukte wie Brot, Nudeln und Reis in der Vollkornvariante, wenig Fleisch und wenig zuckerhaltige Getränke. So ist unser Körper ausreichend mit Vitaminen und Ballaststoffen versorgt.
  • Wenig Alkohol
  • Vermeidung oder Reduktion von Übergewicht.
  • Regelmäßige Bewegung sorgt dafür, dass vermehrt Gene gebildet werden, die das Wachstum von Krebszellen unterdrücken. Ausdauersportarten sind hier am effektivsten, sie können nicht nur die Entstehung von Krebs verhindern, sondern auch die Rückfallquote senken. Erhöhen Sie auch ihre Aktivitäten im Alltag, z. B. Treppe statt Lift oder Fahrrad statt Auto.
  • Setzen Sie sich UV-Strahlen nur dosiert aus, so dass sich Ihre Haut nicht rötet. Vermeiden Sie die Mittagssonne und nutzen Sie Sonnencreme und sonnendichte Kleidung. Kinder und Jugendliche sollten die Sonne so gut es geht meiden. Jeder Sonnenbrand schädigt das Erbgut der Hautzellen irreparabel.
  • Den Kontakt mit krebserregenden Stoffen meiden. Sie können sich z. B. in Nahrungsmitteln, in Baustoffen, am Arbeitsplatz und in Kosmetika befinden.
  • HPV-Impfung für Mädchen und junge Frauen zwischen 12 und 17 Jahre, vor dem ersten Geschlechtsverkehr.
  • Mütter sollten ihr Baby stillen, das schützt vor Brustkrebs.
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