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Wie entsorge ich Medikamente richtig?

Werden Medikamente nicht sachgemäß entsorgt, können sie auf verschiedenste Weise über die Umwelt aufgenommen werden und in Seen oder Flüssen Rückstände hinterlassen. Das ist für die betroffenen Ökosysteme, aber auch für Mensch und Tier sehr belastend und gesundheitsschädlich. Daher ist es wichtig, dass abgelaufene Arzneimittel nicht einfach die Toilette herunter gespült oder in den falschen Müllbeutel geschmissen werden. Wo und wie Sie Ihre Medikamente umweltgerecht entsorgen sollten, ohne dabei die Natur zu belasten oder andere Lebewesen zu gefährden, haben wir für Sie zusammengefasst.

Medikamentenrückstände belasten die Umwelt

Medikamente haben, genau wie Lebensmittel, ein Verfallsdatum. Ist dieses einmal überschritten, sollten Sie das Präparat auf keinen Fall weiter einnehmen – egal, ob es sich hierbei um eine Salbe zur äußeren Anwendung, eine Tinktur, Zäpfchen, Injektionen oder Tabletten zur oralen Einnahme handelt. Denn die Wirkungsweise der Inhaltsstoffe kann sich nach Überschreiten des Ablaufdatums erheblich verändern (Übrigens: Das Verfallsdatum eines Medikamentes finden Sie auf der Verpackung). Aber auch aus anderen Gründen kann es dazu kommen, dass Arzneimittel keine Verwendung mehr finden – so beispielsweise, wenn die Verpackung einer Flüssigkeit beschädigt wird (z.B. eine zerbrochene Nasentropfen-Flasche), der Anwendungsmechanismus des Medikamentes kaputt ist (z.B. eine kaputte Nadel einer Fertigspritze) oder die Krankheit bereits überstanden ist, bevor Sie die Arzneimittel-Packung aufgebraucht haben (z.B. eine Läuse-Behandlung mit Shampoo).

Unverbrauchte oder abgelaufene Arzneimittel sollten keinesfalls in das Abwasser geraten, also über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt werden. Denn hierüber gelangen Rückstände z.B. von Schmerzmitteln, Hormonen oder Antibiotika in Flüsse, Seen, Böden oder sogar das Grundwasser.  Selbst Kläranlagen können nämlich einige Stoffe nicht vollumfänglich herausfiltern. Für die Umwelt sind diese Substanzen äußerst schädlich. Sie verschmutzen die Natur und werden von Tieren über die Nahrung und das Wasser aufgenommen. Aber auch für uns sind Medikamenten-Rückstände gesundheitsschädlich, wenn sie (selbst in geringen Konzentrationen) in das Trinkwasser gelangen. Mit der richtigen, sachgemäßen Entsorgung Ihrer Medikamente können Sie also dazu beitragen, die Umwelt und Ihre eigene Gesundheit zu schützen!

So entsorgen Sie Arzneimittel richtig: Ab in die Restmülltonne

Hätten Sie gedacht, dass die meisten Medikamente einfach über den Hausmüll entsorgt werden können? Die meisten Tabletten, Zäpfchen, Salben oder Flüssigkeiten können Sie in vielen Regionen Deutschlands in den Restmüll geben. Das ist für die Umwelt unbedenklich, da der Restmüll in Deutschland verbrannt wird und die biologisch aktiven Bestandteile der Medikamente durch die Verbrennung komplett unschädlich gemacht werden. Achten Sie jedoch darauf, dass die Substanzen und Arzneimittel sehr gut verpackt und nicht sichtbar sind. Um  spielende Kinder nicht zu gefährden, sollten Sie unverbrauchte oder abgelaufene Arzneimittel immer zusätzlich verpacken oder einwickeln (z.B. mit Zeitungspapier). Zusätzlich sollten Sie darauf achten, dass die entsorgten Medikamente nicht direkt oben auf den Müll geworfen werden, sondern mit weiterem Abfall überdeckt werden. So können Sie vermeiden, dass Kinder in Kontakt mit den Präparaten kommen.

Eine sehr hilfreiche Übersicht über die Regionen in Deutschland, welche eine Entsorgung von Medikamenten über den Restmüll gewährleisten, finden Sie auf der Internetseite http://www.arzneimittelentsorgung.de/

Entsorgung über ein Schadstoffmobil oder eine Schadstoffsammelstelle

Da die Arzneimittelentsorgung in Deutschland nicht einheitlich geregelt ist, gibt es als Alternative für den Restmüll vielerorts Recyclinghöfe oder Schadstoffmobile, bei denen Sie Ihre alten Medikamente abgeben können. Auch hierzu finden Sie auf der Internetseite www.arzneimittelentsorgung.de einen Überblick über die jeweiligen Regelungen in den einzelnen Landkreisen.

Oder Sie erkundigen sich direkt bei Ihrer Gemeinde vor Ort, welche Angebote in Form von Schadstoffmobilen oder Schadstoffsammelstellen in Ihrer Region vorhanden sind.

Apotheken sind grundsätzlich nicht verpflichtet, Medikamente zurückzunehmen

Nicht alle Medikamente dürfen über den Hausmüll entsorgt werden. Dazu gehören beispielsweise Zytostatika, die in der Chemotherapie bei Krebserkrankungen zum Einsatz kommen. Sollten Sie ein Medikament erhalten, welches nicht in den Restmüll darf, werden Sie in der Regel von Ihrem Arzt oder der Apotheke, über die Sie das Präparat erhalten, darüber informiert. Auch im Beipackzettel ist ein entsprechender Hinweis hinterlegt. Im Zweifelsfall können Sie diese Information natürlich auch nachträglich von Ihrem Arzt oder der Apotheke einfordern.

Eine Möglichkeit, diese Medikamente zu entsorgen, ist die Rückgabe bei einer Apotheke. Ein Recyclingunternehmen kommt dann die abgegebenen Medikamente auf Kosten des jeweiligen Apothekers einsammeln, um diese sachgerecht zu entsorgen.

Apotheken sind jedoch grundsätzlich nicht verpflichtet, Medikamente zurückzunehmen. Da die Annahme von abgelaufenen oder nicht mehr brauchbaren Arzneimitteln auf freiwilliger Basis beruht, sollten Sie in jedem Fall zunächst in Ihrer Apotheke nachfragen.

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