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Darmentleerung mit Glaubersalz

Der bevorstehende Sommer hat so seine Tücken – die wohl größte ist, dass er die überschüssigen Pfunde, welche wir uns mühsam über die Wintermonate angesammelt haben, spätestens beim ersten Schwimmbadbesuch sichtbar macht! Auch merken wir, dass wir ausgerechnet im Frühling sehr träge sein können, wenig Elan verspüren und irgendwie nicht so richtig in Schwung kommen. Um dem Organismus etwas auf die Sprünge zu helfen, und gleichzeitig die Kilos purzeln zu lassen, entscheiden sich viele für eine Fastenkur. Diese Art der Gewichtsreduktion soll vor allem auch der Reinigung von Körper, Geist und Seele dienen. Traditioneller Weise beginnt das Fasten daher immer mit einer Darmentleerung, zum Beispiel mit Glauber- oder Bittersalz. Egal, für welche Art des Fastens Sie sich entscheiden: Bei der Anwendung von Glaubersalz zur Darmentleerung bzw. Darmreinigung gibt es einiges zu beachten!

Wir haben 10 Fakten zusammengefasst, die Sie über die Darmentleerung mit Glaubersalz wissen sollten.

1. Ist eine Darmentleerung zu Beginn einer Fastenkur wirklich notwendig?

Eine Fastenkur hat bessere Erfolgschancen, wenn der Organismus zu Beginn der Entbehrungs-Phase gereinigt und dadurch aufnahmefähiger ist – insbesondere, wenn sie als Heilfasten ausgelegt wird und neben der Gewichtsreduktion auch eine regenerierende Wirkung auf Körper und Geist haben soll. Das geht am besten über den Verdauungstrakt, speziell über den Darm. Hier lagert nicht ausgeschiedenes Essen, welches den Verdauungsfluss und die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen sowie Vitaminen hemmen kann, die uns stärken. In der Folge fühlen wir uns erschöpft, müde, haben eine träge Verdauung und sind anfälliger für Infekte.

Eine Darmentleerung zu Beginn einer Fastenkur ist also durchaus sinnvoll, denn sie bringt den Verdauungstrakt auf Vordermann und unterstützt dadurch wichtige Stoffwechselfunktionen, die wir in der Fastenzeit brauchen. Außerdem ist es wichtig, dass im Darm verbliebenes Essen vor dem Fasten ausgeschieden wird, da dieses während der Fastenperiode gären und den Stoffwechsel beeinträchtigen könnte, wenn kein neuer Nahrungsbrei in Richtung Enddarm geschoben wird.

2. Was ist Glaubersalz und wie wirkt es?

Glaubersalz ist ein salinisches (salzartiges) Abführmittel, welches auch als Natriumsulfat bezeichnet wird – also eine chemische Verbindung aus Natrium und Schwefelsäure darstellt. Es zählt zu den stärkeren Abführmitteln und wird nur kurzzeitig angewendet, beispielsweise zur Behandlung einer Verstopfung oder vorbereitend auf einen medizinischen Eingriff. Für einen langfristigen Gebrauch ist Glaubersalz nicht geeignet. Das liegt daran, dass eine Daueranwendung zu Darmträgheit und dem Verlust von wichtigen Salzen, Wasser oder Kalium führen kann.

Die abführende Wirkung einer Glaubersalzlösung entsteht übrigens dadurch, dass sie das Wasser im Darm osmotisch zurückhält (also verhindert, dass Wasser über den Darm aufgenommen wird), und gleichzeitig die Wassersekretation (Abgabe) aus unseren körpereigenen Wasserdepots in den Darm fördert. So werden Volumen und Flüssigkeitsanteil des Stuhlgangs im Darm stark erhöht, was letztendlich die Auslösung des Stuhlgangs bewirkt.

3. Welche Dosierung von Glaubersalz ist richtig?

Als Faustregel für die Einnahme von Glaubersalz gilt: Zwei bis vier Teelöffel Glaubersalz (entspricht ca. 20 bis 40 Gramm) werden in 200 bis 250 ml lauwarmen Wasser aufgelöst.

Wer noch keine Erfahrung mit Glaubersalz gesammelt hat, und die Dosierung noch konkreter berechnen möchte, kann sich an seinem eigenen Körpergewicht orientieren: Das Körpergewicht (in Kilogramm) geteilt durch zwei entspricht der Menge Glaubersalz (in Gramm), die pro 500 ml Wasser eingenommen werden sollte. Ein 68 Kilogramm schwerer Mensch nimmt demnach zum Beispiel 34 Gramm Glaubersalz mit 500 ml Wasser zu sich. Unabhängig vom Körpergewicht sollte eine Höchstmenge von 4 Teelöffeln (entspricht ca. 40 Gramm) pro 500 ml Wasser jedoch nicht überschritten werden.

Stellen Sie zudem sicher, dass sich alle Kristalle des Glaubersalzes in dem Wasser aufgelöst haben, bevor Sie es trinken. Größere Mengen, z.B. ein halber Liter Glaubersalzlösung, können auch in kleineren Schüben getrunken werden. Achten Sie aber darauf, dass  Sie die komplette Lösung innerhalb von 20 Minuten verzehrt haben. Um den strengen, bitteren Geschmack ein wenig zu übertünchen, können Sie der Glaubersalzlösung auch zusätzlich noch einen Schuss frisch gepressten Zitronen- oder Orangensaft beimengen. Nach der Einnahme der Glaubersalzlösung dürfen Sie auch mit einem Glas Wasser nachspülen, um den Geschmack im Mund zu neutralisieren. Auch hier kann ein Ein Schuss Orangen- oder Zitronensaft den strengen Geschmack etwas mildern.

4. Zu welcher Uhrzeit sollte ich Glaubersalz einnehmen?

Es ist empfehlenswert, die Darmreinigung mit Glaubersalz vormittags durchzuführen, da die Wirkung ca. ein bis drei Stunden nach der Einnahme eintritt und teilweise einige Stunden andauern kann. So können Sie Durchfallkrämpfe in der Nacht vermeiden und einen erholsamen Schlaf genießen. Idealerweise wird die Glaubersalzlösung an einem Tag eingenommen, an dem Sie ganztägig zu Hause sind. Denn der Drang, Stuhlgang zu verrichten, kann sehr plötzlich eintreten und sich danach schubweise in Form von Durchfall über den Tag ziehen. Daher sollte eine Toilette nicht allzu weit entfernt sein.

5. Muss ich vor der Einnahme von Glaubersalz nüchtern sein?

Sie müssen vor der Einnahme von Glaubersalz nicht komplett nüchtern sein. Es ist jedoch empfehlenswert, den Organismus generell in den Tagen vor der Darmentleerung ein wenig auf die darauffolgende Fasten-Kur vorzubereiten, indem Sie auf größere Nahrungsmengen verzichten und die Portionen bereits reduzieren. Idealerweise nehmen Sie am Abend vorher noch eine leichte Mahlzeit zu sich, und starten dann am Morgen oder Vormittag des nächsten Tages direkt mit der Darmentleerung. Zudem kann es hilfreich sein, vor der Einnahme des Glaubersalzes viel zu trinken, da dies die Darmtätigkeit fördert.

6. Wie lange dauert es, bis die Wirkung von Glaubersalz einsetzt?

Wie stark oder wie schnell Glaubersalz tatsächlich wirkt, ist je nach Person (Körpergröße, Alter usw.) unterschiedlich. Eine spürbare Wirkung, also das Einsetzen des Durchfall-artigen Stuhlgangs, kann bereits nach 30 Minuten eintreten, oder aber erst nach 3 Stunden. Unabhängig davon, wie lange es dauert, bis der erste Durchfall-Schub eintritt, müssen Sie ab diesem Zeitpunkt mit kräftigen Darmbewegungen und flüssigem Stuhlgang rechnen. Insgesamt kann diese Wirkung dann einige Stunden anhalten. Aber Vorsicht: Auch, wenn Sie nach den ersten heftigen Darmbewegungen dann für eine Zeit lang keinen Stuhlgang mehr verrichten müssen, kann ein weiterer Wirkungsschub auch noch einige Stunden später nochmals eintreten. Sollte der Durchfall länger als einen Tag lang anhalten und starke Schmerzen oder Krämpfe verursachen, suchen Sie bitte einen Arzt auf.

7. Das Glaubersalz wirkt nicht – habe ich etwas falsch gemacht?

Trotz der sehr sicheren Faustregel für die Dosierung bei der Einnahme von Glaubersalz gibt es vereinzelt auch Personen, bei denen eine Wirkung komplett ausbleibt. Hierbei spielt vor allem die sehr individuelle Darmempfindlichkeit eine Rolle, welche nicht an der Körpergröße oder dem Gewicht auszumachen ist. So können auch sehr kleine und zierliche Personen einen äußerst robusten Darm haben, der sehr unempfindlich auf Glaubersalz reagiert. Umgekehrt können auch große und schwere Menschen einen enorm empfindlichen Darm haben und sehr schnell eine Wirkung verspüren.

Tipp: Sollten Sie nach 2 bis 3 Stunden noch keine Wirkung verspüren, versuchen Sie es mit ein wenig Bewegung. Leichtes Auf- und Abgehen, ein kleiner Spaziergang oder auch mäßiges Fahrradfahren oder Gymnastikübungen sind erlaubt – natürlich immer in Toiletten-Nähe! Das regt die Darmtätigkeit an und die Wirkung des Glaubersalzes kann sich besser entfalten.

Tasten Sie sich lieber vorsichtig und in kleinen Schritten an den Gebrauch von Glaubersalzlösungen heran – insbesondere, wenn Sie die Darmentleerung zum ersten Mal durchführen möchten. Sollten Sie beim ersten Versuch keine Wirkung verspüren, starten Sie einfach einen zweiten Versuch mit einer etwas höheren Dosierung. Lassen Sie jedoch einige Tage (mindestens eine Woche) zwischen den Anwendungsversuchen vergehen und sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, falls Sie sich unsicher sind.

8. Wie oft darf ich Glaubersalz anwenden?

Glaubersalz ist nicht dazu geeignet, bei Verstopfung oder Darmträgheit regelmäßig als Abführmittel eingenommen zu werden. Bei längerer Einnahme zerstört es die natürliche Darmflora und bringt Ihren Mineralhaushalt erheblich aus dem Gleichgewicht.

Grundsätzlich gilt: Verwenden Sie Glaubersalz zur Darmentleerung nicht häufiger als 4 mal pro Jahr. Findet die Darmentleerung aufgrund einer Fastenkur statt, empfiehlt es sich, die Häufigkeit sogar noch weiter zu reduzieren. Eine Darmentleerung im Zuge einer Fastenkur sollte nur ca. 1-2x mal pro Jahr durchgeführt werden, zum Beispiel im Frühjahr und Herbst. Im Frühjahr können wir so unseren Organismus von den schweren Mahlzeiten der Wintermonate entlasten und im Herbst unseren Darm aktivieren, um die Köstlichkeiten der kalten Jahreszeit besser verdauen zu können.“

9. Was ist der Unterschied zwischen Bittersalz und Glaubersalz?

Glaubersalz und Bittersalz sind beides salinische Abführmittel, die sich in ihrer Wirkung recht ähnlich sind. Auch die Anwendung bei der Darmreinigung verläuft gleich: Beide Salze werden in verdünnter Form mit Wasser eingenommen und leiten so Darmentleerung ein.

Der Unterschied besteht jedoch darin, dass Glaubersalz ein Natriumsulfat und Bittersalz ein Magnesiumsulfat ist. Zudem wird die Wirkung von Glaubersalz als heftiger eingestuft, was auch der Grund dafür ist, dass man Bittersalz im Gegensatz zu Glaubersalz auch während der Schwangerschaft anwenden darf. Jedoch gilt für jede schwangere Frau: Bittersalzlösungen nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen.

10. Hat Glaubersalz auch Nebenwirkungen?

Die Darmentleerung mit Glaubersalz ist für gesunde, erwachsene Menschen unbedenklich. Dennoch sollten Sie auch ohne Vorerkrankung darauf achten, nach der Anwendung genügend zu trinken. Da dem Körper durch die abführende Wirkung des Glaubersalzes viel Wasser entzogen wird, könnte es durch den Flüssigkeitsverlust zu einer Dehydrierung und daraus resultierenden Kopfschmerzen, Schwindelanfällen oder Kreislaufproblemen kommen.

Personen, die unter Bluthochdruck, Magen-Darm-Entzündungen, Herz- oder Nierenerkrankungen leiden, sollten auf die Anwendung von Glaubersalz verzichten, da eine erhöhte Natriumkonzentration Wasseransammlungen (Ödeme) im Gewebe verursachen kann. Auch für Schwangere ist Glaubersalz als abführendes Mittel ungeeignet, da es frühzeitige Wehen auslösen könnte. Bei Kindern sollten Sie natürlich grundsätzlich auf die Darreichung von Glaubersalz als Abführmittel verzichten.

Ein unangenehmer Nebeneffekt: Der Durchfall-artige Stuhlgang kann die Schleimhaut des Afters reizen und anschwellen lassen, es kommt zu Rötungen und einem Wundgefühl. Bedenklich ist diese Nebenwirkung jedoch nicht, da sie nach Abklingen des Stuhlgangs von alleine wieder ausheilt. Bei starken Schmerzen im After-Bereich kann eine Wund- und Heilsalbe Erleichterung verschaffen. Unterschätzen Sie auch nicht die Wirkung des sehr bitteren Geschmacks einer Glaubersalzlösung. Vor allem, wenn Sie die Darmentleerung mit Glaubersalz zum ersten Mal durchführen. Manchen Personen wird durch die Einnahme des Mittels und dem Geschmack so übel, dass es zum Erbrechen kommt.

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