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Typ-2-Diabetes: Eine Herzensangelegenheit

Typ-2-Diabetes gehört zu den großen Volkskrankheiten unserer Zeit. Vielleicht sind Sie selbst betroffen oder Sie sind Angehöriger eines Typ-2-Diabetikers. In Deutschland leben etwa 6,5 Millionen Menschen mit Typ-2-Diabetes.[1]

Diabetes und Herzerkrankungen gehen Hand in Hand

Typ-2-Diabetes ist eine fortschreitende Stoffwechselerkrankung. In Deutschland leben etwa 6,5 Millionen Menschen mit Typ-2-Diabetes.[1] Sie alle haben ein erhöhtes Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln. Dafür gibt es mehrere Gründe: schlecht eingestellte Blutzuckerwerte führen zu Schäden der Blutgefäße. Begleiterkrankungen des Diabetes wie Bluthochdruck verstärken die Gefäßschäden häufig noch.[2] Aber auch wenn die Blutzuckerwerte gut eingestellt sind, kommt es oft zu weiteren Erkrankungen, die das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen.[3] Eine gute Blutzuckereinstellung ist folglich nur ein Aspekt einer ganzheitlichen Diabetes-Behandlung. Ein weiterer ist, sich dem eigenen Risiko für Herzerkrankungen bewusst zu werden.

Diagnose Typ-2-Diabetes: Und nun?

Typ-2-Diabetes begleitet Sie als Patient oder Ihre betroffenen Angehörigen ein Leben lang. Die Diagnose stellt daher ein einschneidendes Erlebnis dar. Patienten können den Verlauf ihrer Erkrankung maßgeblich beeinflussen, weshalb es wichtig ist, nach vorn zu blicken und aktiv zu werden.

Im Alltag mit Typ-2-Diabetes gibt es eine Menge Dinge zu beachten. Was also tun? Besonders wichtig ist es sich zu informieren – über die Erkrankung, mögliche Folgeerkrankungen beispielsweise für das Herz und die Behandlung. Der Therapieerfolg steht und fällt mit dem eigenen Engagement und der Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt, der

  • Patienten berät und Ansprechpartner ist für mögliche Ängste,
  • gemeinsame Behandlungsziele mit dem Patienten vereinbart,
  • und einen individuellen Behandlungsansatz entwickelt.

Als Patient oder Angehöriger eines Patienten können Sie eine Menge tun, um den Verlauf der Diabetes-Erkrankung positiv zu beeinflussen und gleichzeitig das Risiko für beispielsweise Herzerkrankungen zu reduzieren.[4] Hier erhalten Sie wertvolle Informationen für ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt.

Moderne Behandlung des Typ-2-Diabetes: individuell und ganzheitlich

Nachdem die Diagnose Typ-2-Diabetes gestellt wurde, folgt die Frage nach der richtigen Behandlung. Die Typ-2-Diabetestherapie hat sich in den letzten Jahren stets weiterentwickelt. Heute stehen die individuellen Therapievereinbarungen mit dem Patienten im Mittelpunkt. Diesen Ansatz stützen nationale Praxisempfehlungen und internationale Leitlinien.[5],[6] Dementsprechend sollten sich die Behandlungsziele an den individuellen Parametern der Patienten orientieren.

Um die für einen Patienten geeignete Therapie zu finden, berücksichtigt der Arzt verschiedene Faktoren wie Erkrankungsstadium, Alter, Körpergewicht, individuelle Risikofaktoren und Vorerkrankungen. Wichtige Ziele einer Diabetes-Behandlung sind,

  • die Lebensqualität zu erhalten oder wiederherzustellen,
  • Folgeerkrankungen zu vermeiden und
  • Begleiterkrankungen zu behandeln.[7]

Die medikamentöse Blutzuckersenkung ist oftmals eine Komponente des ganzheitlichen Therapieansatzes. Neben der Blutzuckersenkung haben einige moderne Diabetes-Medikamente weitere positive Effekte wie beispielsweise auf das Risiko für Herzerkrankungen.

Selbst aktiv werden – besser leben

Dass ein Typ-2-Diabetes immer auch zur Herzensangelegenheit werden kann, ist eine Tatsache. Die gute Nachricht ist jedoch, dass Patienten selbst eine ganze Menge tun können, um das eigene Risiko positiv zu beeinflussen.[8] Damit dies gelingt, müssen Arzt und Patient gemeinsam individuelle, realistische Behandlungsziele vereinbaren und an einem Strang ziehen. Selbst aktiv werden – so lautet die Devise! Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist dabei die Veränderung des Lebensstils. Wer die Diabetes-Medikamente regelmäßig einnimmt, sich gesünder ernährt, mit dem Rauchen aufhört und sich körperlich betätigt, bekommt mehr Lebensqualität.


[1] diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2018 – Die Bestandsaufnahme. Online publiziert unter: https://www.diabetesde.org/system/files/documents/gesundheitsbericht_2018.pdf (letzter Aufruf: Juli 2019).

[2] International Diabetes Association. IDF Diabetes Atlas. Eighth Edition 2017. Online publiziert unter: https://diabetesatlas.org/IDF_Diabetes_Atlas_8e_interactive_EN/ (Letzter Aufruf: Juli 2019).

[3] American Heart Association. Cardiovascular Disease & Diabetes. Online publiziert unter: http://www.heart.org/HEARTORG/Conditions/Diabetes/WhyDiabetesMatters/Cardiovascular-Disease-Diabetes_UCM_313865_Article.jsp (letzter Aufruf: Juli 2019).

[4] American Diabetes Association. Diabetes Care. 2018;41(Suppl.1):S7–S12. 

[5] Landgraf R et al. Therapie des Typ-2-Diabetes. Diabetologie 2018; 13 (Suppl 2): 144–S165.

[6] Davies MJ, D’Alessio DA, Fradkin J, et al. Management of hyperglycaemia in type 2 diabetes, 2018. A consensus report by the American Diabetes Association (ADA) and the European Association for the Study of Diabetes (EASD). Diabetologia. 2018.

[7] PatientenLeitlinie zur Nationalen VersorgungsLeitlinie „Therapie des Typ-2-Diabetes“, 1. Auflage, Version 1, Juni 2015. Online publiziert unter: http://www.patienten-information.de/mdb/downloads/nvl/diabetes-mellitus/dm-therapie-1aufl-vers1-pll.pdf (Letzter Aufruf: Mai 2019).

[8] World Heart Federation. Diabetes as a risk factor for cardiovascular disease. Online publiziert unter: http://www.world-heart-federation.org/cardiovascular-health/cardiovascular-diseaserisk-factors/diabetes/ (Letzter Aufruf: Juli 2019).