4 Usern hat das gefallen

Filzläuse: Kleiner Parasit – große Wirkung!

Filzläuse (Schamläuse) sind kleine Insekten, die umgangssprachlich auch als „Sackratten“ oder „Liebeskäfer“ bezeichnet werden. Sie sind mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen, da sie sich kaum bewegen. Sie nisten sich vor allem in der Schambehaarung im Intimbereich ein, können aber auch die Brust- oder Achselhaare, den Bart, Wimpern, Augenbrauen und jede andere behaarte Körperstelle befallen. Sie halten sich an den Haaren fest, ernähren sich durch Blutsaugen und legen Eier ab.

Wie steckt man sich mit Filzläusen an?

Filzläuse werden meist bei engem Körperkontakt, in der Regel daher beim Geschlechtsverkehr übertragen. Eine Übertragung ist aber auch indirekt, über gemeinsam benutzte Handtücher, Bettwäsche oder Kleidung möglich. Ein Schutz vor einer Ansteckung mit Filzläusen ist daher schwierig. Um das Einnisten der Parasiten zu erschweren, kann daher oft eine Rasur helfen.

Was sind Anzeichen für einen Filzlausbefall?

Die Parasiten verursachen einen Juckreiz, die Haut ist gerötet und kann sich durch Kratzen entzünden. An den Bissstellen beim Blutsaugen treten kleine blaue Flecken auf. Durch die Ausscheidungen der Filzläuse (Kot) kommt es zu braunen, rostartigen Flecken in der Unterwäsche.

Sind Filzläuse gefährlich?

Schwerwiegende gesundheitliche Folgen sind durch die Filzläuse nicht zu erwarten. Es ist allerdings zu beachten, dass durch die entzündeten und durch den Juckreiz aufgekratzten Hautstellen auch anderen Krankheitserregern leichter die Möglichkeit geboten wird, in den Körper einzudringen. Das Ansteckungsrisiko für andere sexuell übertragbaren Erkrankungen ist also erhöht.

Wie kann ich die Filzläuse wieder loswerden?

Die Filzlaus verlässt ihren Wirt nicht mehr, außer um auf einen anderen Menschen zu wechseln, denn sie sind ohne Wirt nur 24 Stunden lebensfähig. Die Filzlaus stirbt zwar nach etwa einem Monat, hat aber bis dahin zahlreiche Eier an die Haare geheftet, aus denen nach ungefähr einer Woche die nächste Generation Filzläuse schlüpft.

Ein Filzlausbefall ist aber gut behandelbar. Folgende Maßnahmen sind unbedingt erforderlich, denn nur eine konsequente Behandlung verspricht schnellen Erfolg:

  • Spezielle Shampoos, Sprays, Cremes oder Lotionen töten die Parasiten und ihre Eier nach mehreren Stunden Einwirkzeit ab und können dann mit einem Läusekamm ausgekämmt werden. Zur Sicherheit sollte die Behandlung nach einer Woche wiederholt werden, um sicher zu gehen, dass auch die entfernt werden, die nach der Behandlung noch aus evtl. übrig gebliebenen Eiern geschlüpft sind.
  • Zusätzlich kann es sinnvoll sein, die betroffene Körperbehaarung zu entfernen.
  • Vorsicht ist geboten, wenn die Augenbrauen oder Wimpern betroffen sind. An den Augen dürfen Antiparasitäre Mittel nicht angewendet werden. In diesem Fall sollten Sie am besten einen Arzt aufsuchen oder die Filzläuse vorsichtig mit einer Pinzette entfernen. Durch Auftragen von Vaseline können die Parasiten erstickt werden. Sitzen die Filzläuse an den Wimpern, sollten die Augenbrauen mit Vaseline eingeschmiert werden und die Kopfhaare mit Antiparasitären Mitteln behandelt werden, damit die Tiere nicht auf andere Haarpartien wechseln.
  • Um eine erneute Ansteckung zu verhindern, ist es erforderlich, bestimmte Hygienemaßnahmen einzuhalten. Die Kleidung und Bettwäsche sollte über mehrere Tage täglich gewechselt und bei mindestens 60°C gewaschen werden. Eine weitere Möglichkeit ist, die Sachen mehrere Tage in einem Beutel luftdicht zu verschließen, um die Tiere auszuhungern und ihnen so den Gar auszumachen.
  • Während der Behandlung sollte auf engen Körperkontakt und Sex verzichtet werden.
  • Auch der Partner sollte untersucht und behandelt werden, um einen Ping-Pong-Effekt zu verhindern.
Geschrieben von