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Die Hausapotheke für Hund und Katze: Checkliste

Wenn Hund oder Katze mit uns unter einem Dach wohnen, darf eine gut ausgestattete Hausapotheke für den Vierbeiner nicht fehlen. Denn auch unsere Fellnasen werden schon mal unerwartet krank oder verletzen sich. Nicht immer ist der Gang zum Tierarzt dann notwendig – kleine Wunden oder leichte Verdauungsstörungen können mit den passenden Hilfsmitteln auch in Eigenregie zu Hause behandelt werden.

Welche Produkte und Hilfsmittel in der Hausapotheke für Hund und Katze nicht fehlen dürfen, haben wir in dieser Checkliste für Sie zusammengefasst.

Hausapotheke für Hund und Katze: Medikamente

  • Desinfektionsmittel zur Reinigung offener Wunden. Am besten geeignet ist Betaisodona oder ein vergleichbares Mittel ohne Alkohol.
  • Eine spezielle Wund- und Heilsalbe (z.B. auf Honigbasis) für Hunde bzw. Katzen. Kleine Wunden und Kratzer werden durch die Salbe im Heilungsprozess unterstützt.
  • Ohrreinigungsmittel zum Spülen der Ohren.
  • Augentropfen zum Befeuchten der Netzhaut oder zur Behandlung leichter Augenreizungen und Bindehautentzündungen.
  • Aktivkohle zur Neutralisierung giftiger Stoffe. Besprechen Sie jedoch vorher die Dosierung und Anwendungsgebiete mit Ihrem Tierarzt, denn eine Überdosierung mit Aktivkohle kann für Ihr Tier ebenfalls gefährlich sein. Vergiftungen sind zudem immer ein medizinischer Notfall, der von einem Arzt behandelt werden muss.
  • Entwurmungstabletten, die bei akutem Wurmbefall verabreicht werden. Wichtig: Die meisten Tierärzte empfehlen regelmäßige Wurmkuren so oder so – also auch ohne sichtbaren Wurmbefall im Kot. Das ist ratsam, da Parasiten sich nicht immer mit bloßem Auge erkennen lassen und ein Befall im frühen Stadium manchmal nicht über den Kotprobe-Test nachgewiesen wird. Besprechen Sie den Rhythmus der Wurmkur sowie das Mittel immer mit Ihrem Tierarzt.
  • Ein Zecken- und Flohschutzmittel. Dieses gibt es in verschiedenen Ausführungen, z.B. als Spot-On, als Spray oder als Tablette. Auch hier empfiehlt sich eine prophylaktische Anwendung. Denn haben die Parasiten erst einmal zugebissen, können sie bereits schwerwiegende Krankheitserreger übertragen haben.

Hausapotheke für Hund und Katze: Verbandsmaterial

  • Mullbinden. Diese können zum Beispiel als Polsterung unter einem Verband dienen.
  • Sterile Mulltupfer. Damit können Sie die Blutung offener Wunden stoppen.
  • Elastisches, selbstklebendes Verbandsmaterial, welches als Stützverband oder zum Umwickeln der Mullbinden genutzt werden kann.
  • Hinweis: Vermeiden Sie Verbandsklammern zum Verschließen eines Verbandes. Gerade Hunde neigen dazu, den Verband anzuknabbern. Die Klammern könnten verschluckt werden und innere Verletzungen hervorrufen.

Hausapotheke für Hund und Katze: Sonstige Hilfsmittel

  • Ein passender Maulkorb bzw. eine Maulschlaufe aus Gummi. Wenn Ihr Haustier nach einem Unfall unter Schock steht, oder extreme Schmerzen hat, schützen Sie sich selbst vor unvorhersehbaren Bissen.
  • Eine Zeckenzange.
  • Eine Pinzette, mit der Sie kleine Splitter aus der Haut oder zwischen den Pfoten Ballen entfernen können.
  • Eine abgerundete Verbandsschere. Gerade bei der Versorgung von zappeligen Vierbeinern ist dadurch sichergestellt, dass Sie Ihren Hund oder Ihre Katzer nicht versehentlich verletzen.
  • Eine Einwegspritze ohne Kanüle. Damit können Sie flüssige Medikamente direkt ins Maul spritzen, oder Desinfektionsmittel zielsicher auf eine Wunde geben. Falls Ihr Haustier dehydriert ist, können Sie mit der Spritze auch Wasser ins Maul und auf die Schleimhäute geben.
  • Eine Krallenschere.
  • Ein Flohkamm.
  • Spezielle Überzieh-Schuhe für Hunde bzw. Katzen, oder alternativ Babysocken. Verletzte Pfoten werden durch den Überzug vor Verschmutzung geschützt. Außerdem hindert ein Schuh oder eine Socke Ihr Haustier daran, die Pfoten abzulecken.
  • Ein Fieberthermometer. Nutzen Sie zum Einführen in den Anus immer etwas Vaseline und seien Sie behutsam. Vielen Hunden und Katzen ist das Einführen des Thermometers nämlich unangenehmen. Durch Herumzappeln könnten Sie Ihr Haustier innerlich verletzen.
  • Eine Kühlmatte – entweder als selbstkühlende Matte, oder als Variante für den Kühlschrank. Bei sehr heißen Temperaturen dient diese Ihrem Haustier zur Abkühlung. Bieten Sie die Matte aber immer nur als Liegefläche an, niemals als Überwurf!
  • Einweghandschuhe. Um sich selbst und vor allem Ihr Haustier vor Keimen zu schützen, sollten Sie offene Wunden immer nur mit Einweghandschuhen behandeln.
  • Eine Liste mit wichtigen Telefonnummern, bspw. dem behandelnden Haustierarzt, der nächstgelegenen Notfallklinik oder der Giftzentrale.

Was Sie bei der Hausapotheke für Hund und Katze ebenfalls beachten sollten

Vorhandene Medikamente und Hilfsmittel sollten Sie regelmäßig auf ihre Haltbarkeit und den allgemeinen Zustand kontrollieren. Sobald ein Arzneimittel abgelaufen ist, oder einen beschädigten / verschmutzten Eindruck macht, muss dieses entsorgt werden.

Es ist zudem ratsam, die Hausapotheke für Ihr Haustier so zu lagern, dass weder Kinder noch Tiere Zugang haben. Achten Sie auch darauf, die Medikamente in der Haustier-Apotheke nicht zu warm oder zu feucht zu lagern. Das Badezimmer ist beispielsweise kein geeigneter Ort. Ideal sind verschließbare Schränke, zum Beispiel im kühlen Flur oder Schlafzimmer. Dort sind die Arzneimittel auch vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt, die die Haltbarkeit beeinträchtigen könnte.

Ebenfalls wichtig: Verabreichen Sie Ihrem Haustier niemals Medikamente, die eigentlich für den Menschen gedacht sind! Gängige Arzneien aus der Humanmedizin, wie z.B. Schmerzmittel, sind für die meisten Tiere giftig. Zudem ist die Wirkstoffkonzentration oft viel zu hoch. In seltenen Fällen werden Humanpräparate auch bei Hund oder Katze eingesetzt – dies erfolgt aber ausschließlich über die Diagnose und Therapie beim behandelnden Tierarzt!

Auf die besonderen Bedürfnisse Ihres Haustieres sollten Sie beim Bestücken der Hausapotheke auch eingehen. Sollte Ihr Haustier auf die regelmäßige Gabe von Medikamenten angewiesen sein, Unverträglichkeiten oder Allergien haben, ist es ratsam, die Hausapotheke in Abstimmung mit einem Tierarzt zu bestücken. Sie stellen damit sicher, dass im Notfall keine Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arzneien eintreten. Auch der Therapie-Erfolg bei chronischen Erkrankungen bleibt so erhalten.

Wir empfehlen zudem jedem Hunde- oder Katzenbesitzer das Absolvieren von einem Erste-Hilfe-Kurs für das Haustier. Hier lernen Sie zum Beispiel, wie hoch der Ruhepuls Ihrer Fellnase sein darf, wie Sie diesen messen, ab welcher Körpertemperatur Hund und Katze Fieber haben oder auch was die Farbe der Schleimhäute über den Gesamtzustand aussagt. All diese Informationen können im Notfall das Leben Ihres Haustieres retten, denn mit dem Wissen aus einem Erste-Hilfe-Kurs können Sie die Notlage besser einschätzen und entsprechend handeln.

Auch die Pharmazeuten und Pharmazeutinnen von DocMorris beraten Sie gerne. Im DocMorris Shop finden Sie zudem eine große Auswahl an Produkten speziell für Ihre Haustier-Hausapotheke.

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