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Mineralien: Mangan

Mangan ist ein für den Menschen lebensnotwendiges Spurenelement. Es wird aus der Nahrung über den Dünndarm in unseren Körper aufgenommen, über die Leber verarbeitet und hauptsächlich in den Knochen, den Nebennieren und der Bauchspeicheldrüse eingelagert.

Funktionen von Mangan in unserem Körper

Mangan ist Bestandteil verschiedener Enzyme und dort z. B. an der Glucosebildung und Harnstoffsynthese beteiligt. Es dient als Zellschutz vor freien Radikalen, wird für den Knochenaufbau benötigt und spielt eine Rolle im Kohlenhydrat- und Knorpelstoffwechsel.

Unser Bedarf an Mangan

Bei den Angaben zum Manganbedarf handelt es sich lediglich um Schätzwerte.

0 – 4 Monate keine Angaben
4 – 12 Monate 0,6 – 1,0 mg/Tag
1 – 4 Jahre 1,0 – 1,5 mg/Tag
4 – 7 Jahre 1,5 – 2,0 mg/Tag
7 – 10 Jahre 2,0 – 3,0 mg/Tag
>10 Jahre und Erwachsene 2,0 – 5,0 mg/Tag

Im Durchschnitt werden in Deutschland täglich von Frauen 3,8 mg und von Männern 4,3 mg Mangan aufgenommen. Da Mangan hauptsächlich in Pflanzen vorkommt, ist die Zufuhr bei vegetarisch lebenden Personen vermutlich höher.

Welche Lebensmittel liefern Mangan?

Hauptsächlich pflanzliche Lebensmitteln sind gute Manganlieferanten. Besonders viel steckt in Vollkorngetreide z. B. Weizenkleie und Haferflocken, Teeblättern, Nüssen wie Haselnüsse, Erdnüsse und Mandeln, Obst z. B. Heidelbeeren und Brombeeren, Hülsenfrüchten wie getrocknete Kichererbsen, Bohnen und Linsen, Hirse, Samen z. B. Leinsamen, Naturreis, Sojamehl, grünem Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl außerdem in Schwarzwurzel, Knoblauch und Meerrettich.

Folgen von Manganmangel

Manganmangelerscheinungen treten praktisch nicht auf und wurden bisher nur bei einer totalen parenteralen Ernährung (intravenöse Ernährung) beobachtet. Folgende Mangelsymptome können auftreten, sie sind jedoch nicht ausschließlich auf das fehlende Mangan zurückzuführen:

  • Gewichtsabnahme
  • Erniedrigte Cholesterinspiegel
  • Entzündliche Hautreaktionen

Lediglich im Tierversuch kam es zu Symptomen wie:

  • Wachstumsverzögerungen
  • Skelettveränderungen
  • Neurologische Störungen
  • Krampfanfälle
  • Störungen im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel

Folgen einer Mangan-Überdosierung

Eine zu hohe Manganzufuhr ist z. B. über beruflich bedingtes, häufiges einatmen manganhaltiger Stäube möglich oder durch hochdosierte Mangansupplemente (Nahrungsergänzungsmittel) oder manganreiches Trink- und Mineralwasser. Über Lebensmittel ist eine Überdosierung von Mangan bei gesunden Erwachsenen nicht möglich.

Eine Manganüberdosierung führt zu allgemeiner Schwäche, Appetitlosigkeit, Sprach- und Schlafstörungen, Sensibilitätsstörungen, Muskelschmerzen, Gangunsicherheit, Veränderungen im zentralen Nervensystem (ZNS) und kann die Leber, die Bauchspeicheldrüse und die Lunge schädigen.

Eine erhöhte Manganaufnahme, vor allem in Verbindung mit einem Eisenmangel, führt zu einer Anreicherung im Gehirn. Es kommt zum sogenannten Manganismus (Manganvergiftung) mit Nervenschädigungen, die sich in Parkinson-ähnlichen Symptomen und/oder psychischen Störungen äußern.

Welche Umstände können den Mangan-Haushalt im Körper stören?

Je nachdem wie gut oder wie schlecht der Organismus mit Mangan versorgt ist, ist die Leber in der Lage, bei einem Manganüberschuss die Ausscheidung über den Stuhl zu erhöhen oder bei einem Mangel das Mangan zurück in den Körper zu leiten.

Bei Säuglingen und Kindern ist dieser Mechanismus noch nicht vollständig ausgebildet. Sie reichern daher leichter Mangan im Körper an als Erwachsene. Vor allem bei Säuglingen kommt es dann zu einer vermehrten Anreicherung im Gehirn. Auch bei einem Eisenmangel kommt es leichter zu einer Anreicherung im Gehirn, da Mangan bei Eisenmangel leichter ins Gewebe geleitet werden kann. Chronische Lebererkrankungen, die eine reduzierte Bildung von Gallenflüssigkeit zur Folge haben, führen zu einer Anreicherung im Organismus, weil dadurch die Manganausscheidung mit dem Stuhl vermindert ist.

Welche Medikamente haben Einfluss auf die Mangan-Versorgung?

Werden bestimmte Arzneimittel wie Antibiotika, Abführmittel oder magnesiumhaltige Antazida (Neutralisierung der Magensäure), zusammen mit manganhaltigen Lebensmitteln eingenommen, ist die Manganaufnahme in den Körper vermindert.

Zusatzinformationen

Nicht alles Mangan, was wir mit der Nahrung zuführen, kann vom Körper aufgenommen werden. Zusätzlich können verschiedene Mineralstoffe wie Eisen, Calcium, Phosphat, Cobalt, Kupfer, Cadmium und Magnesium die Manganaufnahme beeinträchtigen. Ebenso können ein erhöhter Alkoholkonsum, eine zu hohe Aufnahme von Ballaststoffen und raffinierte Kohlenhydrate wie Industriezucker und Weißmehlprodukte zu einer eingeschränkten Manganaufnahme führen.

Der Verzehr z. B. von Histidin-haltigen Lebensmitteln, wie Parmesankäse und Prinzessbohnen, Citrat-haltigen Zitrusfrüchten und Milch verbessert die Aufnahme von Mangan in den Organismus. Doch je mehr Mangan wir unserm Körper zuführen, desto weniger kann er aufnehmen.

Für gesunde Menschen ist mit einer ausgewogenen Ernährung weder eine Manganüberdosierung noch eine Unterversorgung über Nahrungsmittel zu erwarten.

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