Vitamin B9 – Schutz vor Herzerkrankungen
Vitamin B9 ist speziell für das Wachstum und die Entwicklung der Zellen von großer Bedeutung. Es sorgt für die Bildung von weißen und roten Blutkörperchen und schützt vor der Entwicklung von koronaren Herzerkrankungen.
Synonyme:
- Folsäure (Bezeichnung für synthetische Folsäure, aber auch umgangssprachlich für das natürliche Folat verwendet)
- Folat (Bezeichnung der natürlichen Form, die in Lebensmitteln vorkommt)
- Vitamin B11
Eigenschaften
- wasserlöslich
- hitze-, licht- und luftempfindlich
- Bei einer ausreichenden Versorgung kann der Körper einen Vorrat für 3-4 Monate speichern.
Funktionen in unserem Körper
- Zellwachstum und –entwicklung
- Herstellung der Erbsubstanz
- Regeneration
- Bildung der roten und weißen Blutkörperchen
- Unterstützt die Magen-Darm-Tätigkeit
- Schutz des Herz-Kreislauf-Systems
- beteiligt am Eiweiß- und Fettstoffwechsel
Bedarf:
- Säuglinge je nach Alter 60-80µg/Tag
- Kleinkinder je nach Alter 120-140µg/Tag
- Kinder je nach Alter 180-240µg/Tag
- Jugendliche und Erwachsene 300µg/Tag
- Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch 550µg/Tag
- Stillende 450µg/Tag
Wer hat einen erhöhten Vitamin-B9-Bedarf?
- Schwangere, Stillende und Frauen mit Kinderwunsch
- Es wird empfohlen neben einer folatreichen Ernährung zusätzlich 400µg Folsäure täglich in Form eines Präparates einzunehmen, möglichst vier Wochen vor Beginn der Schwangerschaft und während des ersten Schwangerschaftdrittels. Es besteht sonst die Gefahr von Entwicklungsstörungen des Nervensystems und Fehlbildungen beim Kind.
Welche Lebensmittel liefern Vitamin B9?
pflanzliche Lebensmittel: Blattgemüse, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Hefe, Spargel, Sojabohnen, Obst
tierische Lebensmittel: Leber, Eier
Folgen einer Vitamin-B9-Unterversorgung
- In der Schwangerschaft steigt das Risiko für Fehlbildungen beim Kind (vor allem Neuralrohrdefekt, das bedeutet offener Rücken, mit schweren Schäden an Wirbelsäule und Rückenmark) und für Früh- oder Totgeburten. Die Folge sind Entwicklungsstörungen und Missbildungen.
- Zungenbrennen
- Schleimhautentzündungen besonders der Mund- oder Darmschleimhaut
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- vorzeitige Hautalterung
- Blutarmut
- Müdigkeit
- Magen-Darm-Beschwerden
- erhöhte Blutungsneigung
- Depressionen und Reizbarkeit
Folgen einer Vitamin-B9-Überdosierung
Zu viel Folsäure wird über die Nieren ausgeschieden, eine Überdosierung ist daher nicht möglich, unerwünschte Symptome treten selten auf.
Wird allerdings zu viel synthetische Folsäure aufgenommen können die Symptome, die bei einem Vitamin B12-Mangel entstehen, verschleiert werden.
Welche Umstände können den Vitamin-B9-Haushalt im Körper stören?
- erhöhter Alkoholkonsum
- Leber- und Dünndarmerkrankungen
- Vitamin-B12-Mangel, da Vitamin B12 benötigt wird, damit Folsäure von den Zellen aufgenommen werden kann.
- bestimmte Medikamente
- Menstruation
- Langzeitdialyse
- Krebserkrankungen
- Psoriasis
Welche Medikamente haben Einfluss auf die Vitamin B9-Versorgung?
- Entwässernde Medikamente (Diuretika) fördern die Ausschwemmung von wasserlöslichen Vitaminen, zu denen auch Vitamin B9 gehört.
- Anti-Baby-Pille
- Antiepileptika
- bestimmte Krebsmedikamente
Die meisten Menschen in Deutschland sind aufgrund falscher Ernährung (zu wenig Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte) nicht ausreichend mit Folsäure versorgt.