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Das hilft bei Schwangerschaftsübelkeit

Übelkeit und Erbrechen sind unangenehme Begleiterscheinungen, mit denen viele Schwangere zu kämpfen haben. Warum das so ist, und was bei der sogenannten Schwangerschaftsübelkeit hilft, haben wir für Sie in diesem Artikel zusammengefasst.

Schwangerschaft, Übelkeit und Erbrechen: Was genau versteht man eigentlich unter Schwangerschaftsübelkeit? 

Erstmalig tritt Schwangerschaftsübelkeit in der Regel ab der 6. Schwangerschaftswoche auf und verschwindet meist zwischen der 12. und 20. Woche wieder – oder bessert sich zumindest deutlich. Mehr als die Hälfte aller Frauen sind davon betroffen. Die Übelkeit tritt vornehmlich morgens direkt nach dem Aufstehen auf, manche Schwangere kämpfen aber auch ganztägig oder über den Tag verteilt mit den Beschwerden. Dabei sind die Ausprägungen sehr unterschiedlich, denn Schwangerschaftsübelkeit kann von leichtem Unwohlsein, über Übelkeit bis hin zu schwerem Erbrechen reichen. Auch muss nicht jeder Tag oder jede Woche während der Schwangerschaft gleich verlaufen. Die Symptome kommen und gehen – und das bei jeder Frau in unterschiedlichem Maße und in unterschiedlichen Schüben.

Warum leiden Schwangere an Schwangerschaftsübelkeit?

Ein wichtiger Grund für die Übelkeit in der Schwangerschaft ist die Hormonumstellung. Der Spiegel des humanen Choriongonadotropin Hormons (HCG) steigt in den ersten Schwangerschaftswochen stark an, und fällt nach dem dritten Monat wieder ab. Aus diesem Grund sind die typischen Symptome wie Übelkeit und Erbrechen meist in dieser Zeit am stärksten ausgeprägt.

Des Weiteren verändert sich in der Schwangerschaft das Geruchs- und Geschmacksempfinden. Gerüche oder Lebensmittel, die man normalerweise als neutral oder sogar positiv wahrnimmt, können dann während der Schwangerschaft  ganz schön auf den Magen schlagen. Da zusätzlich durch die Hormonumstellung eine veränderte Muskelspannung (die auch für den Verschluss des Magens mitverantwortlich ist) sowie ein Stimulus des Brechzentrums im Gehirn vorliegen, haben Schwangere eine viel niedrigere Reizschwelle zum Erbrechen.

Auch ein Vitamin-B6-Mangel könnte die Ursache für Schwangerschaftsübelkeit sein. Das Vitamin übernimmt viele wichtige Funktionen in unserem Organismus, wie zum Beispiel die Stärkung der Immunabwehr oder die Förderung geistiger Leistungsfähigkeit. Insbesondere während der Schwangerschaft aber hilft es Frau und Kind dabei, die Hormonaktivitäten zu regulieren, die Nervenverbindungen zu schützen, zu entgiften und Eiweiß- sowie Aminosäurestoffwechsel zu beeinflussen. Da Schwangere einen erhöhten Bedarf haben, welcher bei ca. 1,5-1,8mg pro Tag liegt, kommt es während der Schwangerschaft schnell zu einem Mangel.

Ebenso können auch genetische Faktoren, Blutzuckerschwankungen, Zinkmangel, Stress, Mehrlingsschwangerschaften oder eine Störung der Schilddrüsenfunktion den Verlauf der Schwangerschaftsübelkeit beeinflussen.

Ist Schwangerschaftsübelkeit gefährlich?

Schwangerschaftsübelkeit ist ein typischer Begleiter einer funktionierenden Schwangerschaft. Sind die Symptome wie Übelkeit und Erbrechen moderat, ist dies zwar unangenehm, schadet aber weder dem Baby, noch der Mutter.

Wenn die Schwangerschaftsübelkeit jedoch länger anhält, und die Symptome sehr stark ausgeprägt sind, kann dies den Verlauf der Schwangerschaft negativ beeinflussen. Insbesondere, wenn die Übelkeit regelmäßig mit Erbrechen einhergeht und bis in die späten Schwangerschaftswochen andauert, kommt es häufig zu Gewichtsverlust und Flüssigkeitsmangel (Dehydratation). Das ist aufgrund von möglichen Elektrolytstörungen besonders gefährlich für die werdende Mutter und ihr Kind. In diesen Fällen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, der auch abklärt, ob gegebenenfalls andere Ursache für das Unwohlsein in Frage kommen.

Was hilft?

Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit

Für werdende Mütter können die Ausprägungen einer Schwangerschaftsübelkeit sehr belastend für den Alltag sein und nicht nur körperlichen Stress verursachen, sondern auch die Gemütslage negativ beeinflussen. Daher ist es ratsam, mit leichten Hausmitteln und einfach umzusetzenden Tipps gegen Übelkeit und Erbrechen anzugehen:

  • Trinken Sie direkt nach dem Aufwachen ein Glas Wasser, es dient der Magenberuhigung. Warten Sie danach einige Minuten, bis Sie aus dem Bett aufstehen.
  • Legen Sie sich einen Vorrat an trockenem Brot oder Gebäck neben das Bett, denn auch hiervon sollten Sie noch vor dem Aufstehen ein paar Happen zu sich nehmen. Gut geeignet sind beispielsweise Knäckebrot oder Zwieback.
  • Essen Sie über den Tag verteilt mehrere kleine, statt große Mahlzeiten.
  • Meiden Sie fettiges Essen, stark gewürzte Speisen und Süßigkeiten. So vermeiden Sie ein Hungergefühl, das die Übelkeit verstärkt.
  • Verzehren Sie Vitamin B6 reiche Lebensmittel. Der Bedarf an diesem Vitamin ist in der Schwangerschaft erhöht. Eine Unterversorgung könnte der Grund für die Übelkeit sein. Reich an Vitamin B6 sind: Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Blumenkohl, Rosenkohl, grüne Bohnen, Karotten, Spinat, Feldsalat, Tomaten, Bananen, Äpfel, Walnüsse, Sesamsamen, Milch, Käse.
  • Achten Sie grundsätzlich auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und teilen Sie sich die Trinkrationen ebenfalls über den Tag verteilt ein. Am besten eignet sich stilles Wasser oder ungesüßter Tee.
  • Ingwertee aus frischem Ingwer kann nicht nur vorbeugend, sondern auch bei akuter Übelkeit helfen. Einfach den geschälten Ingwer in dünne Scheiben schneiden oder würfeln, mit kochendem Wasser übergießen und 20 Minuten ziehen lassen. Nach Belieben mit Honig süßen, dem Saft einer Zitrone oder Orange vermischen und mehrmals täglich heiß oder kalt trinken.
  • Auch Akupressur kann die Symptome von Schwangerschaftsübelkeit lindern. Der Druckpunkt gegen Übelkeit liegt drei Fingerbreit unter der Handgelenksfalte zwischen den beiden großen Sehnen. Mit einem Akupressurarmband wird ein konstanter Druck auf diesen Punkt ausgeübt.
  • Zusätzlich hilfreich sind Ruhe, frische Luft, Entspannungsübungen, Fußreflexzonenmassage und Aromatherapie (bspw. mit ätherischen Ölen).
  • Auch mit Homöopathie lässt sich Linderung verschaffen, z. B. mit Pulsatilla D12, dem Schüßler-Salz Nr. 3 Ferrum phosphoricum D 12 oder Nr. 9 Natrium phosphoricum D6. Bei Schwangerschaftsübelkeit, die sich nach dem Essen verschlimmert, ist Nux vomica D6 geeignet. Sepia D12 bei morgendlicher Übelkeit verbunden mit Geruchsempfindlichkeit. Bei ständiger Übelkeit mit Würgereiz hilft Ipecacuanha D6.

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