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Natrium – regelt unseren Flüssigkeitshaushalt

Natrium gehört zu den Mineralstoffen, die in unserem Körper die Flüssigkeitsmenge innerhalb und außerhalb der Zellen regeln. Ein Teil des Natriums ist in den Knochen gespeichert, von dort kann es bei Mangelzuständen wieder an das Blut abgegeben werden.

Eigenschaften von Natrium

  • Mengenelement
  • Bestandteil von Körperflüssigkeiten (Blut und Lymphsystem) und Knochen
  • Reglerstoff: Beeinflusst in gelöster Form (Elektrolyt) die Zustände der Körperflüssigkeiten
  • Wird überwiegend über den Urin ausgeschieden, aber auch über den Schweiß und nur zu einem kleinen Teil über den Darm

Funktionen von Natrium in unserem Körper

  • Fördert die Wasseraufnahme in unseren Körper und bindet Wasser in den Geweben
  • Regelt den Elektrolythaushalt
  • Wichtig für den Säure-Base-Haushalt
  • Beeinflusst den Blutdruck
  • Regulation des osmotischen Druckes
  • An der Bildung der Verdauungssäuren im Magen beteiligt
  • Weiterleitung von Nervenimpulsen
  • Regulation der Enzymaktivität
  • Muskelentspannung
  • Sorgt für die Funktionstüchtigkeit der Zellmembran
  • Aufnahme und Transport von Glucose, Aminosäuren und anderen Nährstoffen

Zufuhrempfehlung von Natrium

0 – 4 Monate       130mg/Tag

4 – 12 Monate     200mg /Tag

1 – 4 Jahre         400mg /Tag

4 – 7 Jahre          500mg /Tag

7 – 10 Jahre        750mg /Tag

10 – 13 Jahre      1100mg /Tag

13 – 15 Jahre      1400mg /Tag

ab 15 Jahre         1500mg /Tag

Schwangere und Stillende sollten 1500mg Natrium pro Tag zu sich nehmen. Die maximale Aufnahme für einen Erwachsenen liegt bei 2000 – 3000mg Natrium pro Tag.

Da Natrium und Chlorid zu einem großen Teil als Kochsalz aufgenommen werden, liegt der Orientierungswert für Erwachsene bei 6g Kochsalz pro Tag (= 2,4g Natrium; 1g Kochsalz = 0,4g Natrium), das entspricht in etwa einem Teelöffel. Zu berücksichtigen ist, dass Salz häufig versteckt in vielen Fertigprodukten vorliegt. Hier wird in der Regel der Natriumgehalt und nicht der Salzgehalt angegeben. Um die Salzmenge zu ermitteln, multiplizieren Sie den Natriumwert mit 2,54. Diese versteckten Salzmengen sind in die tägliche Zufuhrempfehlung mit einzurechnen.

Wer hat einen erhöhten Natrium-Bedarf?

  • Leistungssportler

Für Sportler mit starker körperlicher Belastung, z.B. bei lang andauernden Ausdauerwettkämpfen, gilt: Getränkezufuhr mit mindestens 400mg Natrium pro Liter, aber nicht mehr als 800ml Flüssigkeit pro Stunde aufnehmen. Eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr ohne Natriumgehalt kann zu Hirn- und Lungenödemen mit Krampfanfällen führen, die lebensbedrohlich sein können. Nach der Belastung darf das Körpergewicht nicht höher sein als zu Beginn.

Welche Lebensmittel liefern Natrium?

Natrium kommt in allen natürlichen Lebensmitteln vor.

Besonders viel Natrium ist in Hummer, Krebs, Seefisch, Garnelen, Innereien, Schweinefleisch, Eiern, Milch und vielen industriell hergestellten Lebensmitteln wie Brot, Backwaren, Ketchup, pikante Snacks, Konserven und Fertiggerichten.

Wenig Natrium ist in frischem Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen.

Folgen einer Natrium-Unterversorgung

  • Leichte Ermüdbarkeit
  • Muskelkrämpfe
  • Niedriger Blutdruck
  • Herzrasen
  • Blutverdickung
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Bewusstlosigkeit

Ein Natriummangel kommt relativ selten vor, da viele Produkte reichlich Kochsalz enthalten. Zu einem Mangel kommt es meist nur bei bestimmten Erkrankungen oder bei einem erhöhten Elektrolytverlust durch Erbrechen oder Durchfall.

Folgen einer Natrium-Überdosierung

  • Durst
  • Schwindel
  • Ödeme
  • Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Haut- und Schleimhautaustrocknung
  • Muskelbeschwerden
  • Unruhe
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Atemnot
  • Abnahme der Knochendichte und so ein erhöhtes Risiko für Osteoporose
  • Vermehrte Ausscheidung von Calcium, Kalium und Magnesium

Beim gesunden Menschen werden erhöhte Natriumwerte über erhöhte Flüssigkeitsaufnahme (Durstgefühl) und Natriumausscheidung über die Nieren ausgeglichen.

Eine zu hohe Natriumkonzentration im Blut wird vor allem durch zu wenig Wasser im Körper hervorgerufen, z. B. bei starkem Schwitzen, Fieber, Erbrechen oder Durchfall. Aber auch bei ungenügender Flüssigkeitsaufnahme, z. B. bei vermindertem Durstgefühl oder zu hoher Wasserausscheidung (welche z.B. durch harntreibende Medikamente bedingt sein kann).

Patienten mit Nierenerkrankungen und Bluthochdruck sollten auf salzarme Kost achten.

Welche Umstände können den Natrium-Haushalt im Körper beeinflussen?

  • Hohe Flüssigkeitsverluste bei körperlicher Aktivität und warmem Klima erhöhen den Natriumchloridverlust über den Schweiß
  • Hitzeakklimatisierung und ein guter Trainingszustand reduzieren den Salzverlust
  • Anhaltende Durchfälle
  • Wiederholtes Erbrechen
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Störungen der Nieren, die die Natriumaufnahme in den Körper hemmen
  • Mukoviszidose-Patienten verlieren viel Natrium über den Schweiß
  • Herzschwäche
  • Lebererkrankungen erhöhen den Natriumbedarf
  • Verbrennungen

Welche Medikamente haben Einfluss auf die Natrium-Versorgung?

  • Diuretika erhöhen die Ausscheidung von Natrium

Zusatzinformationen

Der Mensch gewöhnt sich an den salzigen Geschmack. Das Verlangen nach Salz in den Speisen wird dadurch größer. Ersetzt man über mehrere Tage und Wochen das Salz in den Speisen durch mehr Kräuter und Gewürze, wird der niedrigere Salzgehalt nach einer Weile als geschmacklich positiv bewertet und andere Aromastoffe werden wieder besser geschmeckt. Weniger Natrium nimmt man zu sich, wenn man aufs Nachsalzen verzichtet, beim Kochen mehr Kräuter und Gewürze statt Salz verwendet und Fertigprodukte oder stark verarbeitete Produkte nur in Maßen genießt.

Vorsicht bei Säuglingen. Sie sollten keine größeren Mengen reines Wasser zu trinken bekommen, weil dadurch die Natriumkonzentration im Blut gefährlich stark abnimmt. In der Regel reicht die Muttermilch oder Formula-Nahrung als Flüssigkeitsgabe völlig aus. Ausnahmen sind bei Erbrechen, Durchfall oder Fieber. Hier können kleine Teemengen zwischen den Mahlzeiten gegeben werden. Es sollte aber unbedingt auch ein Besuch beim Kinderarzt erfolgen, ggf. ist ein Elektrolytausgleich notwendig.

Natrium beeinflusst verschiedene Körperfunktionen gemeinsam mit Kalium. Sie wirken wie Gegenspieler. Bei einem Ungleichgewicht, durch zu viel Natium- und zu wenig Kaliumzufuhr, kann Niereninsuffizienz die Folge sein.

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